Heidi Specogna
Dokumentarfilmregisseurin, Drehbuchautorin, Professorin an der Filmakademie Ludwigsburg, Deutscher Filmpreis, Schweizer Filmpreis, Adolf-Grimme Preis
Mit grosser Begeisterung lese ich von der Idee und dem Konzept eines Musen-raums für angehende junge Dokumentarfilmemacher. Das Projekt setzt genau bei der Lücke an, in die wir - (Lehrende an Filmschulen) - unsere Studenten zwangs-läufig entlassen. Ein Schutzraum, der erste zarte Ideen wachsen und gedeihen lässt - bis daraus tragfähige Projekte entstanden sind, die dann weiter während Finanzierung und Realisierung begleitet werden. Dies alles ohne Zeitdruck und flankiert von stoffbezogenen Tutorien und Gesprächen.
Das Vorhaben berücksichtigt, dass die Entwicklung und Entstehung von Doku-mentarfilmen eigenen Gesetzmässigkeiten untersteht: sie sind immer (oder meist) an ihre Schöpfer und und Realisatoren geknüpft. Dies macht deutlich, dass die Förderung von dokumentarischen Projekten nicht allein stoffbezogen und los-gelöst von der Unterstützung junger Filmemacher gedacht werden kann. Es geht darum eine Haltung zu einer Filmidee zu finden und um den zeitintensiven Prozess dafür eine persönliche Handschrift zu entwickeln. Das braucht Zeit, auch für Umwege. Das braucht Unterstützung, auch in Form einer Gesprächskultur, die offen und kritisch ist.
Gerne bin ich bereit, dieses einzigartige Projekt auch in seiner Experimentier- phase zu unterstützen und als Tutorin - mit grosser persönlicher Neugierde! - einen Beitrag zu leisten.
Andres Veiel
Dokumentarfilm- Spielfilm- Theaterregisseur, diverse Lehraufträge
Europäischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis, Adolf-Grimme Preis.
Künstlerisch-kreative Dokumentarfilme sind kein Luxusgut: In Zeiten eines per- manenten Informationsüberschusses wird der lange Dokumentarfilm immer wichtiger. Er lotet Hintergründe und Zusammenhänge aus, und das mit einem eigenen, zweiten Blick, mit einer eigensinnigen, dem Thema angemessenen Form. Das Projekt „Musenraum“ hilft jungen Filmemachern im dokumentarischen Bereich, durch intensive Begleitung Stoffe gründlich zu recherchieren, sie formal und inhaltlich ausreifen zu lassen und damit die eigene Handschrift zu entwickeln. Und leistet damit einen wesentlichen Beitrag, dass qualitativ hochwertige Dokumentarfilme eine Zukunft haben.
Gerne kannst du mich auf die Liste der möglichen Tutoren setzen.
Claas Danielsen
Dokumentarfilmregisseur, Ex-CEO Documentary Campus, Vorstand von AG Dok und EDN, Leiter von Dok Leipzig; CEO der Mitteldeutschen Filmförderung.
Dokumentarfilme sind Unikate. Sie folgen der Intuition ihrer Macher*innen, ent-stehen aus einem sehr persönlichen Blick auf die Welt und müssen in allen Phasen ihrer Entstehung reifen. Dafür braucht es Zeit und in einem Prozess der tiefen Durchdringung von Sujet und Material immer wieder auch konstruktive Anregun-gen von außen. Thomas Riedelsheimers Workshop-Konzept „Musenraum“ kann Filmemacher*innen genau das bieten und einen soliden Dokumentarfilm in ein herausragendes künstlerisches Werk transformieren.
David Bernet
Dokumentarfilm- regisseur Drehbuchautor Diverse Lehraufträge
Deutscher Dokumentarfilmpreis
Mit projektorientierten Entwicklungworkshops habe ich selbst sehr gute Erfahr-ungen gemacht (u.a. in der Schweiz). Die Debatten sind intensiv und der Lern-effekt ebenfalls. Daher untersützte ich das Projekt “Musenraum” gerne und stehe bei Bedarf auch gerne als Tutor zur Verfügung.
Ich sehe es auch als ein sich materialisierendes Projekt der seit einigen Jahren geführten Entwicklungs-Debatte an, die langsam aber sicher sowohl von Förder-ern wie auch TV-Redaktionen aufgenommen wird.
Übrigens noch als Argument: Wir haben bei unseren Umfragen zum Arbeits- aufwand von Regie und Buch im Dokumentarfilm festgestellt, dass Preisträger- filme auffallend längere Entwicklungs - und Postproduktions-Phasen hatten als andere Filme. Der Unterschied ist weit geringer in der Anzahl von Drehtagen. Qualität hat eben sehr viel mit Investitionen in die Entwicklung von Filmen zu tun.
Sabine Rollberg
Ex-Redaktionleiterin Arte/WDR, Professorin für Film an der KHM Köln
Europäischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis, Adolf-Grimme Preis (als Redakteurin)
Es gibt viele bestens ausgebildete, kreative, junge Filmemacher, die darauf brennen, die anstehenden wichtigen Themen wie digitale Revolution, Umweltzer-störung, Demokratieverlust in relevanten Filmen umzusetzen. Aber die bisherigen Förderer für künstlerisch arbeitende, junge Filmemacher - also Redaktionen - sind weggebrochen. Insofern ist die Idee von Thomas Riedelsheimer genau die richti-ge zur richtigen Zeit. Es fehlt in Deutschland eine Anlaufstelle für Dokumentar-filmer, einen Raum, wo ihnen die Zeit zur Recherche und Stoffentwicklung bei den ersten so schwierigen Projekten gegeben wird, ein Freiraum, um über neue Wege und Formen nachzudenken oder auch inspiriert zu werden ein Netzwerk, um Kontakte und Solidarität herzustellen, ohne die keiner weiter kommt. Insofern kann ich diesen Plan mit aller Vehemenz nur unterstützen.
Daniel Sponsel
Dokumentarfilmregisseur Leiter des Dokfest München, diverse Lehraufträge
Ich halte die Initiative MUSENRAUM von Thomas Riedelsheimer zur Förderung der Stoffentwicklung für Dokumentarfilme junger Autorinnen und Autoren für eine wichtige Maßnahme für die Zukunftsfähigkeit dieses Genres in Deutsch- land. Umfassende Recherche und intensive Stoffentwicklung sind eine Voraus- setzung für die inhaltliche und narrative Qualität eines Dokumentarfilms... Da Dokumentarfilmproduktionen aktuell leider oft unterfinanziert sind, fallen aber gerade Recherche und Stoffentwicklung häufig Einsparungen im Gesamtbudget zum Opfer... Die Fördermaßnahme MUSENRAUM fällt in diesen Kontext auf fruchtbaren Boden. Wir möchten gerne sowohl als Multiplikator für die Aus-schreibung als auch als Partner für die Durchführung von einem der Workshops im Rahmen des DOK.forum aktiv werden. Darüberhinaus bringe ich im Rahmen eines Tutoriums gerne meine Erfahrungen als Dokumentarfilmautor und als Lehrender unmittelbar in das Projekt ein.
Jens Schanze
Dokumentarfilmregisseur, Produzent, Professor für Film- und Videodesign
Adolf-Grimme Preis, Bayerischer Filmpreis
Das Konzept „Musenraum“ klingt für mich überzeugend. Es kann Weg sein, der Verwahrlosung der Dokumentarfilmkultur etwas entgegenzusetzen und jungen Filmemachern den Wert das Austauschs und des Dialogs während der Stoffent-wicklung nahezubringen.
Corinna Belz
Dokumentarfilmregisseurin, Deutscher Filmpreis
Wohl keine Kunstform spiegelt und reflektiert die sich ständig verändernde Realität in der wir leben und uns zurechtfinden müssen, wie der Dokumentarfilm.
Ein kluger, erfindungsreicher, kritischer, emphatischer und auch subjektiver Blick zeigt uns manches Thema neu und tiefer, als wir es durch Nachrichten und Inter-net selbst erfassen könnten. So oft gehe ich ins Kino, weil ich genau dort Doku-mentarfilme sehen will. Als Filmemacherin und durch meiner Tätigkeit als Jurymit-glied der Filmförderung des Bundes weiß ich, wie wichtig die Vorbereitung und Stoffentwicklung ist und wie viel Ausdauer, Austausch, Mut und Ermutigung man braucht, um aus einer Idee einen Film werden zu lassen. Deshalb finde ich den „Musenraum“ von Thomas Riedelsheimer ein großartiges und notwendiges Projekt und würde mich riesig freuen, wenn es viele Unterstützer fände.